Greensleeves, The death of queen Jane, The water is wide, Carrickfergus, Caledonia, Down by the Sally Gardens, Molly Malone, Auld lang syne, The daughter of
Megan, And the band played "Waltzing Mathilda",
Ich weiß - Nachdichtungen von Liedern anderer Sprachen - insbesondere aus dem englischsprachigen Raum - sind nicht Jedermanns Sache. Bei originaler Übersetzung ist oftmals ein englisches Wort mit einer ganzen Wortgruppenerklärung im Deutschen notwendig. Andererseits gehen bei recht freien Nachdichtungen der Liedinhalt oder Pointierungen verloren. Oder das Lied wird total ins Unmögliche gezogen, dass man selbst das Original nicht mehr hören mag. Ein Beispiel dafür ist die deutsche Version "An der Nordseeküste" von Klaus und Klaus des eigentlich schönen irischen Folksongs "The wild rover".
Mein Problem bei englischsprachigen Balladen war also immer, dass ich die Inhalte während des Vortrages der Lieder nicht verstand. Der Refrain, war mit meinem bruchstückhaften Englisch noch gerade so zu erfassen, aber der Inhalt des Liedes erschloss sich mir nicht. Ich glaube, damit bin ich nicht ganz allein in Deutschland. So suchte ich nach deutschen Versionen, die aber nur selten vorhanden sind. Insofern habe ich mir dann die Arbeit gemacht, einige der Songs, die in vielen irischen Pubs gesungen werden, nachzudichten. Unter dieser Rubrik sind somit deutsche Versionen anderer Liedtexter als auch meine eigenen zu finden. Ich habe hier immer eine der englischsprachigen Version der deutschen Version gegenübergestellt. Möge der interessierte Zuhörer entscheiden, inwieweit die Nachdichtung jeweils gelungen ist.
Bei dem Lied "Greensleeves" handelt sich um ein sehr altes englisches Volkslied. Hier hält sich hartnäckig das Gerücht, dass dieses von Henry dem VIII von England Anfang des 16. Jahrunderts geschrieben worden sein soll. Der Legende nach, soll er es seiner zweiten Ehefrau Anne Boleyn gewidmet haben, bevor er sie hat köpfen lassen :-).
Es ist aber eine Melodie, in der Art der italienischen Renaissance, die erst nach seinem Ableben in England Mode wurde. (siehe auch "Ballade vom Tod der Königin Jane") Insofern kann die königliche Herkunft sehr wohl angezweifelt werden.
Greensleeves
(engl. trad. Folksong)
Alas my love you do me wrong
To cast me off discourteously;
And I have loved you oh so long
Delighting in your company.
Greensleeves was my delight,
Greensleeves my heart of gold
Greensleeves was my heart of joy
And who but my Lady Greensleeves.
I have been ready at your hand
To grant whatever thou would'st crave;
I have waged both life and land
Your love and goodwill for to have.
Greensleeves was my delight,
Greensleeves was my heart of gold
Greensleeves was my heart of joy
And who but my Lady Greensleeves.
Thy petticoat of sendle white
With gold embroidered gorgeously;
Thy petticoat of silk and white
And these I bought thee gladly.
Greensleeves was my delight,
Greensleeves my heart of gold
Greensleeves was my heart of joy
And who but my Lady Greensleeves.
Grünseidene
(dt. Nachdichtung Ute Langjahr)
Verehrte täusche Sie sich in mir,
indem Sie mir von Untreu sprecht.
Ich huldigte ihrer Schönheit längst --
oh, wie lange ihr mir das Herz schon brecht.
Grünseiden umgarnte Glieder
sind all mein Streben, mein Glück, mein Leid.
Grünseiden umschlungne Glieder,
nur Ihr Teure, tragt stets ein grünes Kleid.
Oh Holde straft mich mit Unbeacht,
geh gesenkten Hauptes durch Straßenstaub,
bis das ihr mir Blick und Lächeln schenkt,
auf dass sie mir all meine Sinne raubt.
Nun denn - Verehrte - tragt ihr in euch
ein Herz aus Stein und erhört mich nicht.
Muss wohl auf immer nun einsam sein,
in unerhörter Liebespflicht.
Grünseidene - adieu - ich geh,
bet zu Gott für Euer Glück hinfort.
Und werd auf immer der Eure sein,
in Hoffnung auf euer Liebeswort.
Grünseiden umgarnte Glieder
sind all mein Streben, mein Glück, mein Leid.
Grünseiden umschlungne Glieder,
nur Ihr Teure, tragt stets ein grünes Kleid.
„Der Tod der Königin Jane" ist ein schönes traditionelles - fast verlorenes - Liebeslied und auch hier hält sich die Legende, König Henry VIII von England hat es selbst geschrieben. Es geht um den Verlust der geliebten Frau und des Kindes - in diesem Fall in der Schwangerschaft. Die älteste bekannte Kopie von diesem Lied stammt aus der Sammlung Percy (1776), aber die Ereignisse sind älter. Jane Seymour war die dritte Ehefrau von Heinrich VIII. von England. Im Jahre 1537 war sie schwanger mit Edward VI. Sie gebar natürlich, starb aber weniger als zwei Wochen später, was zu Gerüchten über eine schwierige Geburt führte. Die Legende von intensiver Liebe Heinrich VIII. für Jane ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Henry bemühte sich verzweifelt einen Sohn auf seine Linie zu tragen, aber es war nicht einfach. Seine erste Frau, Katharina von Aragon ist mehrfach schwanger geworden, aber nur ein Kind (Maria) hat überlebt. Dann heiratete er Anne Boleyn und auch sie erlitt eine Fehlgeburt und nur ein Kind (Elisabeth) überlebte. Jane Seymour gebar ihm seinen Sohn wie gewünscht, aber Edward VI überlebte nur bis zum sechzehnten Lebensjahr. Und Maria und Elisabeth waren beide anscheinend unfruchtbar. So viel zu Henrys dynastischen Plänen. Wenigstens hat er eine tolle Ballade daraus gemacht....
The death of queen Jane
(trad. engl. Folksong)
Queen Jeanie, Queen Jeanie, traveld six weeks and more,
Till women and midwives had quite gien her oer:
O if ye were women as women should be,
Ye would send for a doctor, a doctor to me.'
The doctor was called for and set by her bedside:
'What aileth thee, my ladie, thine eyes seem so red?'
'O doctor, O doctor, will ye do this for me,
To rip up my two sides and save my babie?'
'Queen Jeanie, Queen Jeanie, that's the thing I'll neer do,
To rip up your two sides to save your babie:'
Queen Jeanie, Queen Jeanie, traveld six weeks and more,
Till women and midwives had quite gien her oer.
'O if you were doctors as doctors should be,
Ye would send for King Henry, King Henry to me:'
King Henry was called for and sat by her bedside,
'What aileth thee, Jeanie? what aileth my bride?'
'King Henry, King Henry, will you do this for me,
To rip up my two sides, and save my babie?'
'Queen Jeanie, Queen Jeanie, that's what I'll never do,
To rip up your two sides to save your babie.'
But with sighing and sobbing she's fallen in a swoon,
Her side it was ript up, and her babie was found;
At this bonnie babie's christning there was meikle joy and mirth,
But bonnie Queen Jeanie lies cold in the earth.
Six and six coaches, and six and six more,
And royal King Henry went mourning before;
O two and two gentlemen carried her away,
But royal King Henry went weeping away.
O black were their stockings, and black were their bands,
And black were the weapons they held in their hands;
O black were their mufflers, and black were their shoes,
And black were the chevrons they drew on their luves.
They mourned in the kitchen, and the mourned in the ha,
But royal King Henry mourned langest of a':
Farewell to fair England, farewell for evermore!
For the fair flower of England will never shine more.
Der Tod der Königin Jane
(dt. Nachdichtung Folkskammer)
Queen Jane lag in den Wehen
und war wohl über ihre Zeit,
sechs Tage oder mehr lag sie-
lieb Frauen standen beiseit.
"Gute Frauen, lieb Frauen,
wollt ihr zum König geh´n -
ruft mir King Henry an mein Bett
ich muss ihn bei mir sehn" .
King Henry kam zur Stunde noch
um sich zu treffen mit Queen Jane.
„Oh - Schatz ihr Augen sind so trüb –
es schmerzt Sie so zu sehn" .
"King Henry, King Henry,
werden Sie noch etwas für mich tun?
Öffnet meinen Leib zur rechten Seit´
und findet meinen Sohn. "
"Oh nein", sagt King Henry,
"Das werd´ ich niemals tun!
Ich verlier die Ros´ von England
und auch meinen Sohn."
Queen Jane machte die Augen zu
und fiel in Ohnmacht so tief,
King Henry öffnet ihren Leib –
holt das Baby während sie schlief.
King Henry ging in Trauer
und all seine Männer um ihn –
denn das Söhnlein lebt und schreiet-
Queen Jane schwand leis´ dahin.
Wie tief war nun die Trauer,
wie schwarz die Bänder an der Wand
und wie gelb waren die Fackeln nun,
die sie trugen in der Hand.
Welch ein Jubel, Freud´ und Tanz im Land,
dass ein Sohn geboren ward sein,
doch die arme junge Königin
lag da tot und kalt wie Stein.
Seit dem frühen 17. Jahrhundert wird dieses traditionelle Lied aus Schottland bis heute immer wieder gerne gesungen. Schöne englische Versionen gibt es von James
Taylor oder Carla Bonhoff, Liam Clancy, the Celtic Womans, Joan Baez und natürlich von Pete Seeger. Und das schöne ist, dass jeder es auf seine spezielle Art und Weise singt. Eine tolle Version
gibt es auch in französischer Sprache vom Chansonier Renaud. Es heißt: "La ballade nordirlandaise" und es ist ein Antikriegslied. Dort geht es um einen Traum, in welchem in Derry ein Organgenbaum
gepflanzt wird, der nicht zerstört werden soll und die Menschen in der Stadt sollen lachen, singen, tanzen ... dann wird der Baum eines Tages Früchte tragen (so zumindest meine vage
Kurzübersetzung aus dem Französischen ;-). Ich habe nun - so gut, wie es nur geht - versucht, die englische Version in deutscher Sprache nachzudichten.
Die Melodie stammt von der Kinderballade "Waly Waly" oder einer Variante "Jamie Douglas". Während die Kinderballaden von einer unglücklichen Ehe berichten, handelt das Lied "The Water is Wide"
von der Sehnsucht und Heimweh eines Seemanns oder eines Auswanderers. Die erste Strophe erinnert ein wenig an "Carrickfergus". Weitere Strophen berichten von einer erkalteten und enttäuschten
Liebe, doch diese Strophen werden auch gerne mal weggelassen. Ich hab sie hier mitgesungen - sonst würde ich mir ja untreu werden ;-) Um es allerdings etwas positiver zu gestalten, habe ich den
zweiten Vers einfach noch einmal gesungen - sozusagen als happy end.
The water is wide
(trad. scottish folksong)
The water is wide, I cannot get o'er.
And neither have I the wings to fly.
Build me a boat that can carry two,
And both shall row, my love and I.
A ship there is and she sails the seas.
She's loaded deep, as deep can be;
But not as deep as the love I'm in
And I know not if I sink or swim.
I leaned my back up against a young oak
Thinking he was a trusty tree
But first he bend and then he broke
And so did my false love to me.
O love is handsome and love is fine
And loves a jewel while it's new
But love grows old and waxes cold
And fades away like the morning dew.
Das Wasser ist weit
(dt. Nachdichtung Folkskammer)
Das Wasser ist weit und schwimmen kann ich nicht
Hab keine Flügel - die tragen mich.
Bau mir ein Boot - das trägt uns zwei.
Wir werden fahren - wir sind uns treu.
Es ist ein Schiff - segelt übers Meer
Es liegt so tief - ist beladen schwer.
Doch nicht so tief - wie unsrer Liebe Sinn.
Ich weiß nicht ob ich - sink oder schwimm.
An die Eiche lehnt´ - ich mich in einem Traum
und dacht es wär´ - ein treuer Baum,
doch bog er sich - und er zerbrach
zerbrochen wie die Liebe - ach.
Die Lieb´ ist süß - beim ersten Mal
wenn sie noch neu ist - wie Tau im Tal.
Jedoch sie altert - und wird kühl,
und eines Morgens - stirbt das Gefühl.
Carrickfergus liegt in Nordirland in Antrim elf Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Belfast in Südlage am Meer und ist Verwaltungssitz des Districts Carrickfergus. Eigentlich ist Carrickfergus ein unscheinbarer Ort mit einem Jachthafen und dem Andrew Jackson Centre, das an den US-amerikanischen Präsidenten Andrew Jackson erinnert, dessen Eltern Carrickfergus als Auswanderer verließen. Das imposante an Carrickfergus ist das Castle, eine normannische Burg auf einem schwarzen Basaltfelsen, die 1180 durch John de Courcy erbaut wurde. Die Stadt ist bekannt durch die Schlacht von Carrickfergus im Neunjährigen Krieg.
Das irische Volkslied Carrickfergus, dass von einer verlorenen und unerreichbaren Liebe handelt, ist eine Übersetzung aus dem Gälischen und lautet dort sinngemäß "Dort war eine Edelfrau" und stammt aus eigentlich aus Munster. Ein Verfasser oder Komponist ist dazu nicht bekannt. Es wurde von zahlreichen Musikern interpretiert, darunter Bruyan Ferry, Joan Baez, The Dubliners, The Chieftains, Van Morrison, Subway to Sally (in deutscher Übersetzung), Charlotte Church, Hannes Wader (Das Meer ist tief), Celtic Woman sowie Loreena McKennitt. Hier meine deutsche Nachdichtung zu diesem wundervollen irischen Volkslied. "Subway to sally" hat zwar die erste Strophe phantastisch übersetzt, jedoch geht der Gesamtkontext bei Ihnen verloren. Hannes Wader ist mit seiner Version zwar im Kontext des Liedes geblieben, jedoch vom Original ebenfalls ziemlich weit weg. Ich habe mir Mühe gegeben, den Gesamteindruck des irischen Liedes zu erhalten.
Carrickfergus
(irish trad. folkssong)
I wish I was in Carrickfergus
Only for nights in Ballygrand
I would swim over the deepest ocean
Only for nights in Ballygrand
But the sea is wide and I cannot swim over
And neither have I the wings to fly
I wish I had a handsome boatsman
To ferry me over my love and I
My childhood days bring back sad reflections
Of happy times there spent so long ago
My boyhood friends and my own relations
Have all past on now with the melting snow
So I'll spend my days in this endless roving
Soft is the grass and shore, my bed is free
Oh to be home now in carrickfergus
On the long road down to the salty sea
Now in Kilkenny it is reported
On marble stone there as black as ink
With gold and silver I would support her
But I'll sing no more now til I get a drink
Cause I'm drunk today and I'm seldom sober
A handsome rover from town to town
Ah but I'm sick now my days are numbered
Come all me young men and lay me down
Carrickfergus
(dt.Nachdichtung: Folkskammer)
Ich wünscht ich wär in Carrickfergus
Für eine Nacht nur in Ballygrand
Ach könnt ich schwimmen - über den Ozean --
Durchs tiefste Wasser zur schwarzen Felsenwand.
Doch die See ist weit und ich kann nicht schwimmen,
Hab keine Flügel - und auch kein Boot.
Ich wollt, ein Fährmann - bringt mich herüber
Zu meiner Liebe - und zu meinem Tod.
Gedanken bringen - zurück die Kindheitstage
Die schönen Zeiten sind schon lang passé .
Meine Freunde - und meine Bindungen,
Sie sind verflossen - wie geschmolzener Schnee.
Doch ich verschwende endlos meine Tage
Weich ist das Gras - und mein Bett ist leer
Oh, jetzt daheim zu sein - in Carrickfergus,
Auf der langen Straße - zum salzigen Meer.
Und in Kilkenny - wird es berichtet
„Schwarz auf Weiß" und in Stein - ist es zu sehn
Mit Gold und Silber - würde ich zahlen
Doch ich sing nicht mehr -- neig´ eher trinken zu gehn.
Täglich betrunken und selten nüchtern,
So wandre ich stetig - von Ort zu Ort.
Doch ich bin es leid - und meine Tage
Sind gezählt - so lasst mich fort.
Nicht nur die Iren hatten schöne Lieder vom Heimweh. Auch die Schotten als Seefahrernation kannten dieses Gefühl und haben es in ihre Lieder einfließen lassen. Ich habe mir erlaubt dieses schöne, sehnsuchtsvolle, schottische Lied von Heimweh ins Deutsche zu übersetzen. Caledonia ist die alte römische Bezeichnung für Caledonien, also der Landschaft Schottlands und ich will hier keinen kulturhistorischen Streit vom Zaune brechen, aber ich glaube auch eines Teils des Nordens von Irland. Dougie Maclean hat es 1974 geschrieben und 1979 unter dem gleichen Albumtitel veröffentlicht. Zum 250. Gedenktag an den Geburtstag Robert Burns (schottischer Nationaldichter) im Jahr 2009 wurde es im schottischen Fernsehen mit einer Tourismuswerbekampagne gecovert. Unter anderen singen dort Sir Sean Connery, Sir Chris Hoy und Amy MacDonald. Eine schöne Version gibt es auch noch von Dolores Keane.
Caledonia
(Dougie Mac Lean)
I don't know if you can see,
The changes that have come over me.
In these last few days I've been afraid,
That I might drift away.
I've been telling stories, singing songs,
That make me think about where I come from.
That's the reason why I seem
So far away today.
Let me tell you that I love you,
That I think about you all the time.
Caledonia you're calling me,
Now I'm going home.
But if I shall become a stranger,
Know that it would make me more than sad,
Caledonia's been everything I've ever had.
Now I have moved and kept on moving,
Proved the points that I needed proving,
Lost the friends that I needed losing,
Found others on the way.
I have kissed the lads and left them crying,
Stolen dreams, yes there's no denying,
I have travelled hard sometimes with conscience flying,
Somewhere in the wind.
Let me tell you that I love you,
That I think about you all the time.
Caledonia you're calling me,
Now I'm going home.
But if I shall become a stranger,
Know that it would make me more than sad,
Caledonia's been everything I've ever had.
Now I'm sitting here before the fire,
The empty room, a forest choir,
The flames have cooled. don't get any higher,
They've withered now they've gone.
But I'm steady thinking my way is clear,
And I know what I will do tomorrow,
When hands have shaken, the kisses flowed,
Then I will disappear.
Let me tell you that I love you,
That I think about you all the time.
Caledonia you're calling me,
Now I'm going home.
But if I shall become a stranger,
Know that it would make me more than sad,
Caledonia's been everything I've ever had.
Caledonia
(dt. Nachdichtung Folkskammer)
Ich weiß nicht, was los ist mit mir,
Veränderungen sind es, die ich in mir verspür.
In den letzten paar Tagen war ich voll Angst,
Dass mich eine Strömung fort trägt.
Ich habe Lieder gesungen und Geschichten erzählt,
Dachte nach, wo ich herkomme und was mir fehlt.
Das ist der Grund, warum es mir scheint -
Heut so weit weg zu sein.
Lass mich sagen, dass ich dich liebe,
Dass ich allzeit an dich denk.
Caledonia, du rufst mich,
Jetzt komme ich nach Haus.
Wenn ich heim kehr als Fremder,
Weiß ich, dass mich die Traurigkeit quält.
Caledonia ist alles, was für mich zählt.
Jetzt bin ich gezogen, um mich zu finden.
Versuche die Punkte, die ich brauch, zu ergründen,
Verlorenen Freunden - die ich brauch- zu entgehen.
Fand Andere auf dem Weg.
Ich küsste die Mädchen und ließ sie weinend zurück.
Gestohlene Träume, ja und ich bestreite kein Stück.
Ich war schwer unterwegs, manchmal mit Gewissen
Geflogen irgendwo in den Wind
Lass mich sagen, dass ich dich liebe,
Dass ich allzeit an dich denk.
Caledonia, du rufst mich,
Jetzt komme ich nach Haus.
Wenn ich heim kehr als Fremder,
Weiß ich, dass mich die Traurigkeit quält.
Caledonia ist alles, was für mich zählt.
Jetzt sitz ich hier vor der Feuerstatt
Der leere Raum keine Geborgenheit hat.
Die Flamen sind kühler und werden klein,
verkriechen sich und gehn jetzt ein.
Und ich denke beständig, mein Weg steht fest
Und ich weiß, was ich morgen tun will als Rest.
Wenn die Hände geschüttelt, die Küsse geküsst,
Dann will ich abgereist sein!
Lass mich sagen, dass ich dich liebe,
Dass ich allzeit an dich denk.
Caledonia, du rufst mich,
Jetzt komme ich nach Haus.
Wenn ich heim kehr als Fremder,
Weiß ich, dass mich die Traurigkeit quält.
Caledonia ist alles, was für mich zählt.
Die Einleitung zum diesem wunderschönen irischen Volkslied überlasse ich diesmal einem Anderen. Es handelt sich dabei um Edward John Moreton Drax Plunkett, 18. Baron of Dunsany (* 24. Juli 1878 in London; † 25. Oktober 1957 in Dublin). Er war ein irischer Schriftsteller. Heute ist er hauptsächlich unter dem Namen Lord Dunsany, für seine der Fantasy zugerechneten Kurzgeschichten, bekannt. Eine seiner Kurzgeschichten kann das Lied "Sally Gardens" nicht besser ankündigen. Er selbst sagte einmal: „Ich schreibe niemals über Dinge, die ich gesehen habe, nur über die, von denen ich geträumt habe.“ Irgendwie kann ich ihm das bei dieser Geschichte nicht wirklich abnehmen.
Es ist zu lange her
Als Mr. Lintan eines schönen Sommertages auf einer Geschäftreise war - all seine Reisen waren geschäftlicher Art -, führte ihn die Straße, über die sein Wagen glitt, an die Südküste, und als er gegen Mittag am Strand entlangfuhr, kam ihm der Wind in heftige Stößen vom Wasser her entgegen und machte ihn erst einmal rechtschaffen hungrig, so daß er seinem Chauffeur sagte, er solle halten. Mit einem tüchtigen Butterbrotpaket versehen stieg er aus, ging ans Meer hinunter, setzte sich auf eine Bank des Verkehrsvereins und aß seinen Lunch.
Und als er seinen Hunger gestillt hatte, kam ihm dann der zweite Einfall und vielleicht wurde er ihm übers Wasser zugeweht, oder die weiße Häuserzeile, die im hellen, südlichen Lichte schimmerte, trug im alte Erinnerungen zu. Und er dachte an diesen Badeort, wie er vor fünfzig Jahren ausgesehen hatte, ehe er ein modischer Kurort wurde, und an ein junges Mädchen, das damals fünfzehn Jahre alt war, und er war nicht viel älter gewesen: sie hatten beide auf einer dieser Bänke gesessen, ja genau so einer wie dieser, auf der er jetzt saß. Wie merkwürdig, daß er an sie denken mußte. Sie hatte ihn bestimmt längst vergessen!
Vermutlich war es das Meer, das sie ihm wieder in den Sinn gebracht hatte, denn das Wasser hatte genau die gleiche Sprache wie damals und hatte sich überhaupt nicht verändert. Auch die Häuser hatten sich nicht sehr verändert, doch war die Stadt viel größer geworden und dehnte sich nun zu beiden Seiten so weit aus, daß er nicht erkennen konnte, wo das Fremdenheim lag, das er so gut gekannt hatte.
Das Fremdenheim hatte ihrer Mutter gehört, die wohl schon längst nicht mehr lebte. Das junge Mädchen war das einzige Kind gewesen, und sicher gehörte ihr jetzt das Haus. Er fragte sich, welches es wohl sein mochte, aber er konnte es nicht erkennen. Sie hatten aufs Meer geschaut und darüber geplaudert und überlegt, wie tief es wohl sei, und wie die fernen Küsten wohl aussähen, und ob es tatsächlich so etwas wie eine Seeschlange gäbe, und weshalb das Salzwasser salzig sei. Sie hatte blondes Haar, und manchmal lag die Sonne ganz golden darauf...
Es war alles schon so lange her, daß sie sich wohl nicht mehr an den jungen Menschen erinnern konnte, der er damals gewesen. Jetzt war er ein sehr erfolgreicher Kaufmann und schritt langsam und gesetzt einher, falls er überhaupt zu Fuß ging - wie konnte sie in ihm wohl den jungen Stift erkennen, der bei ihnen im Familienheim gewohnt hatte! Und als sich Welle um Welle am Strand überschlug und ihm die alten Erinnerungen bis dicht vor die Füße spülte, wunderte er sich, weshalb es gerade diese aus der Vergangenheit geholt hatte. "Sehr merkwürdig", dachte er, "wirklich sehr merkwürdig!" Und die letzten drei Worte äußerte er sogar laut.
"Wie bitte?" fragte eine ältere Dame, die offensichtlich eine Perücke trug. Anscheinend hatte sie sich, während er in Träumereien versunken war, ans andere Ende der Bank gesetzt, und seine Geistesabwesenheit war wohl durch die trägen kleinen Laute verursacht worden, in denen das Meer schon seit vielen, vielen Jahrtausenden sprach. Die Dame war dick und stattlich, und ihr Haar war bläulich schattiert.
"O Verzeihung", sagte er. "Ich fragte mich nur gerade, ob eine Miss Ardner - ich weiß zwar nicht, hat sie inzwischen geheiratet oder nicht? -, sie war eine Tochte von Mrs. Ardner, der das Famlienheim dort in der Häuserzeile gehörte - etwas rückwärts gelegen, in einem jener Blocks -, ob sie noch dort wohnt?"
"Noch dort wohnt?" fragte die Dame mit der Perücke.
"Ja, ich dachte bloß", sagte Mr. Lintan."Vielleicht kennen Sie das Stadtviertel hier?"
"Ja, ich wohne hier", bestätigte sie.
"Dann könnten Sie mir vielleicht erzählen, was aus ihr geworden ist?" fragte Lintan.
"O ja", nickte die alte Dame langsam. "Der Name kommt mir bekannt vor, natürlich kannte ich sie! Oh, die wohnt nicht mehr hier!"
Mr. Lintan stieß einen kleinen Seufzer aus, der in den lauten Seufzern des Meeres unterging.
"Nein, sie zog fort", berichtete nun die alte Dame. "Sie heiratete und zog fort. Sie heiratete einen fremden Fürsten. Ein junger Prinz war es aus einem jener Länder da unten auf dem Balkan. Er trug eine schöne hellblaue Uniform mit silbernen Schnüren. Und er fuhr in einem vierspännigen Wagen vor, vier Schimmel mit silbernen Zaumzeug, und der Kutscher hatte eine goldene Korkade auf dem Hut und eine prachtvolle Livree an. Ich glaube, ich könnte sie Ihnen noch heutigentags beschreiben..."
"Aber Sie sagten, sie zog fort?" fragte Mr. Lintan.
"O ja", erwiderte die alte Dame, "natürlich! Sie zog fort. Sie reisten in der schönen Kutsche ab, und die Pferde hatten Glöckchen am Geschirr."
"Und sie kam nie wieder?" fragte er.
"O nein", antwortete sie," niemals! Sie ist jetzt eine Prinzessin in einem fremden Land. Das Haus wurde schon vor Jahren verkauft, und die jetzigen Besitzerin will keine Gäste aufnehmen. Deshalb bin ich auch nie hingegangen, und auch keiner aus meiner Bekanntschaft. Sie ist berüchtigt wegen ihrer Grobheit. Doch Miss Ardner, die nun eine Prinzessin ist, reiste für immer fort, noch weiter als Wien, wie es heißt, und sie soll irgendwo in dem Lande da unten am Hofe des Königs leben."
"Welches Königs?" fragte er.
"Des Königs auf dem Balkan", sagte sie. "Und einen wunderbaren Park soll sie haben, mit vielen Tieren drin."
"Was für Tieren?" erkundigte er sich.
"Wölfen und Bären", erwiderte sie.
Da war er ein Weilchen still, blickte aufs Meer oder lauschte auch nur seiner Stimme, die ihm diese alten Erinnerungen zurückgebracht hatte. Schließlich sagte sie, um das Schweigen zu brechen:
"Vielleicht kommt sie eines Tages mit ihrem Prinzen her. Der Ort wird jetzt oft von fremden Herrschaften besucht. Es ist ein schöner Kurort. Kann ich ihr vielleicht eine Bestellung ausrichten?"
"Nein", sagt er . "Sie wird sich meiner nicht mehr erinnern. Es ist zu lange her."
"Ja, das ist es wohl", nickte sie.
Er sah sie einen Augenblick überrascht an, doch sie fuhr fort:
"Die Zeit vergeht so schnell!"
"Ja", erwiderte er, "allerdings!"
Und diese Worte schienen in daran zu erinnern, daß er ja geschäfltich zu tun hatte, und er stand auf und kehrte zu seinem Wagen zurück. Und die dicke Dame blieb auf der Bank sitzen und sah aufs Meer hinaus und hörte seine unzähligen Seufzer - Seufzer um Dinge, so schien es ihr, die geschehen waren, als es überhaupt noch keine Häuser gegeben hatte. Und in diesen Stimmen aus fernster Vergangenheit mischte sich plötzlich die Stimme von Mrs. Yannock, ihrer Freundin.
"Guten Tag Mrs. Brown", sagte sie.
"Oh wie nett!" rief Mrs. Brown.
Mrs. Yannock nahm Platz, und eine Weile war nur die Sprache des Meeres zu hören.
"Sie sehen aus, als hätten Sie mir etwas zu erzählen", meinte Mrs. Yannock.
"Ja", sagte die andere. "Er war da!"
"Doch nicht Mr. Brown?" rief die Freundin staunend.
"Nein, nein, nein", sagte die dicke Dame.
"Mr. Lintan etwa?" fragte Mrs. Yannock.
"Ja."
"Und er hat Sie sofort erkannt?"
"Nein, natürlich nicht."
"Dann haben Sie ihm also gesagt, wer Sie sind! Wie reizend!"
"Nein, ich habe es nicht gesagt. Ich hasse es, etwas kaputtzumachen! Wissen Sie, so wie die Dienstmädchen einem immer Sachen zerbrechen, wenn sie Staub wischen. Ich finde es scheußlich! Ein schönes Porzellangefäß stoßen sie einfach mit ihrem Staubwedel um, und es zerbricht in tausend Stücke, und all die schönenen Erinnerungen, die daran hängen, ebenfalls. Die dummen, gedankenlosen Mädchen die! Ich jedenfalls wollte nicht kaputtmachen, nicht seine Erinnerung an mich, einerlei, was aus der meinen wurde ..."
"Und so haben Sie überhaupt nichts gesagt?" staunte Mrs. Yannock. "Kein Wort angedeutet? Warum denn nur nicht?"
Das Meer seufzte ein-, zweimal, ehe Mrs. Brown antwortete. "Damit er auch weiterhin von einem Mädchen mit goldenem Haar träumen kann", erwiderte sie, " von einem gertenschlanken Mädchen mit flinken Füßen. Ich weiß nämlich jetzt, daß er´s tut."
(Deutsche Übersetzung aus dem Englischen von Elisabeth Schnack - Diogenes Verlag AG Zürich 1969)
Down by the Sally Gardens
(irish trad. Folksong)
Down by the sally gardens
my love and I did meet;
She passed the sally gardens
with little snow-white feet.
She bid me take love easy,
as the leaves grow on the tree;
But I, being young and foolish,
with her did not agree.
In a field by the river
my love and I did stand,
And on my leaning shoulder
she placed her snow-white hand.
She bid me take life easy,
as the grass grows on the weirs;
But I was young and foolish,
and now am full of tears.
Down by the sally gardens
my love and I did meet;
She passed the sally gardens
with little snow-white feet.
She bid me take love easy,
as the leaves grow on the tree;
But I, being young and foolish,
with her did not agree.
Dort hinunter zum Weidengarten
(Deutsche Nachdichtung - Folkskammer)
Dort hinunter zum Weidengarten,
Meine Liebste zu treffen ich geh.
Sie durchquert federleicht den Weidengarten,
Mit Füßlein, so weiß wie Schnee.
Sie bot mir ihr Herz an - so natürlich,
Wie die Blätter wachsen am Baum,
Doch ich war viel zu jung und verstand nicht –
Unsre Liebe fand keinen Raum.
An des klaren Flusses Ufer,
Meine Liebste und ich stand.
Und sie legte auf meine Schulter –
Ihre zarte, schneeweiße Hand.
Sie bot mir ihr Herz an - so natürlich
Wie an den Ufern wächst das Gras.
Doch ich war viel zu jung und verstand nicht -
Und mein Blick wird von Tränen nass.
Dort hinunter zum Weidengarten,
Meine Liebste zu treffen ich geh.
Sie durchquert federleicht den Weidengarten,
Mit Füßlein, so weiß wie Schnee.
Sie bot mir ihr Herz an - so natürlich,
Wie die Blätter wachsen am Baum,
Doch ich war viel zu jung und verstand nicht –
Unsre Liebe fand keinen Raum.
Molly Malone, auch bekannt unter dem Titel Cockles and Mussels („Herzmuscheln und Miesmuscheln“), ist ein bekanntes irisches Volkslied und eine inoffizielle Hymne der Stadt Dublin. Die Ballade erzählt die Geschichte einer schönen Dubliner Fischhändlerin, die in jungen Jahren an nicht näher bestimmtem Fieber stirbt. Diese "Nationalhymne" Dublins also in einer von mir übersetzten Variante. Dieses Lied wurde von James Yorkston (von Edinburgh) gegen 1883 geschrieben. Der Refrain war wirklich schwer in eine Melodik zu bringen (Herzmuhuscheln und Miehiesmuscheln , leeheeebend - ooooooohh?!) - also habe ich ihn englisch belassen - kennt ja eh jeder.
Das in Dublin in der Graftonstreet stehende Denkmal von Molly Malone soll von bösen einheimischen Zungen, wegen der freizügigen Darstellung auch "Tart with the cart" („Zuckerpuppe mit dem Karren“) oder „Dish with the fish“ („scharfe Braut mit dem Fisch“) oder „Dolly with the trolley“ („die Puppe mit der Karre“) genannt werden ;-) Wer den Text des Liedes kennt, wird das natürlich für vollkommen unpassend halten. Für alle die den Text für sich noch nicht übersetzt hatten:
Molly Malone
(irish folksong
from James Yorkston)
In Dublin's fair city,
where the girls
are so pretty
I first set my eyes on sweet Molly Malone
As she wheeled her wheelbarrow
through streets
broad and narrow
Crying cockles and mussels alive a-live O!
A-live a-live O! A-live a-live O!
Crying cockles and mussels alive a-live O!
She was a fishmonger
and sure it was
no wonder
For so were her father and mother before
And they both wheeled their barrows
through streets
broad and narrow
Crying cockles and mussels alive a-live O!
A-live a-live O! A-live a-live O!
Crying cockles and mussels alive a-live O!
She died of a fever
and no one could
save her
And that was the end of sweet Molly Malone
Now her ghost wheels her barrow
through streets
broad and narrow
Crying cockles and mussels alive a-live O!
A-live a-live O! A-live a-live O!a
Crying cockles and mussels alive a-live O!
A-live a-live O! A-live a-live O!
Crying cockles and mussels alive a-live O!
Molly Malone
(dt. Nachdichtung - Folkskammer)
In Dublins schönem Städtchen,
Wo so schön sind die Mädchen,
Fiel mein Blick auf die zuckersüße Molly Malone.
Während sie schiebt über Straßen,
Ihren Karren und durch Gassen
Ruft sie:“ Cockles and mussels alive alive-oh“
A-live a-live O! A-live a-live O!
Und ruft: ”Cockles and mussels alive a-live O!”
Sie war eine Fischfrau
Und das ist kein Wunder, genau
Wie ihr Vater und ihre Mutter zuvor.
Und auch die schoben über Straßen
Ihren Karren und durch Gassen
Und riefen: „ Cockles and mussels alive alive-oh“
A-live a-live O! A-live a-live O!
Und riefen: ”Cockles and mussels alive a-live O!
Sie starb an Fieber und Schwitzen
Und keiner konnt sie schützen.
Und das war das Ende von Molly Malone.
Jetzt schiebt ihr Geist über Straßen
Ihren Karren und durch Gassen
Und ruft:“ Cockles and mussels alive alive-oh“
A-live a-live O! A-live a-live O!
Und ruft: “cockles and mussels alive a-live O!
A-live a-live O! A-live a-live O!
Und ruft: “Cockles and mussels alive a-live O!
Auld Lang Syne (Scots, englisch wörtlich old long since, sinngemäß „längst vergangene Zeit“) ist eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum. Dort wird es traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen, um den Verstorbenen des zu Ende gegangenen Jahres zu gedenken. Der deutsche Titel lautet: "Nehmt Abschied, Brüder". In der Pfadfinderbewegung gilt es weltweit als Abschiedslied, das am Ende von Veranstaltungen gesungen wird.
Der Text basiert auf der Ballade Old Long Syne, publiziert im Jahre 1711 von James Watson. Sie zeigt erhebliche Ähnlichkeit mit der ersten Strophe und dem Chorteil des später vom Dichter Robert Burns notierten Stücks. Am 17. Dezember 1788 erwähnt Burns in einem Brief an Frances Anna Dunlop, dass ihn das alte schottische Lied sehr berührt habe. Eine größere Öffentlichkeit erreichte der Song jedoch erst im Jahre 1800, als bei Playford‘s Original Scotch Tunes, einige schottische Lieder, erschienen. Übersetzt bedeutet der Titel so viel wie „Für die gute alte Zeit“; oft wird auch die erste Zeile Should auld acquaintance be forgot „Sollte alte Freundschaft schon vergessen sein“ als Titel angegeben. Da sämtliche Urheberrechtsfristen abgelaufen sind, ist der Song mittlerweile als freies Liedgut klassifiziert. Aufgenommen wurde es in "my small pub" zu Hause mit meinen Freunden Jürgen (Mandoline) und Harald (Gitarre).
Auld lang syne
(scottish folkssong - Robert Burns)
Should auld acquaintance be forgot,
and ne'er brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot
and auld lang syne?
For auld lang syne, my dear,
For auld lang syne,
We'll tak a cup o' kindness yet
For auld lang syne.
And surely, ye'll be your pint stowp!
And surely I'll be mine!
And we'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne.
We twa hae run aboot the braes
And pou'd the gowans fine;
But we've wander'd mony a weary foot
Sin' auld lang syne.
We two hae paidled i' the burn,
Frae mornin' sun till dine;
But seas between us braid hae roar'd
Sin' auld lang syne.
And here's a hand, my trusty fiere,
And gie's a hand o' thine;
And we'll tak' a right gude-willy waught,
For auld lang syne
Nehmt Abschied Brüder
(Pfadfinderlied - Autor unbekannt)
Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss
ist alle Wiederkehr,
die Zukunft liegt in Finsternis
und macht das Herz uns schwer.
Der Himmel wölbt sich übers Land,
Ade, auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all in Gottes Hand,
Lebt wohl auf Wiederseh'n.
Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht,
vergangen ist der Tag.
Die Welt schläft ein, und leis' erwacht
der Nachtigallen Schlag.
So ist in jedem Anbeginn
das Ende nicht mehr weit.
Wir kommen her und gehen hin
und mit uns geht die Zeit.
Der Himmel wölbt sich übers Land,
Ade, auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all in Gottes Hand,
Lebt wohl auf Wiederseh'n.
Nehmt Abschied, Brüder, schließt den Kreis,
das Leben ist ein Spiel.
Und wer es recht zu spielen weiß,
gelangt ans große Ziel.
Hier hier noch ein übersetztes altes englisches Lied von mir. Es handelt sich um eine Ode an die Tochter von Megan. Geschrieben wurde sie Ende des 18. Jahrhundert vom John Freeman Milward Dovaston.
The daughter of Megan
( english folksong from John Freeman Milward Dovaston)
The daughter of Megan, so lovely and blooming,
I met in Glenavon's gay glittering hall,
And high rose my heart, ambition assuming
To dance with the damsel, the bloom of the ball.
Oh daughter of Megan, look not so alluring
On a youth that his hope with thy hand must resign;
That now the sad pang of despair is enduring,
The splendour thou lov'st can never be mine.
Go daughter of Megan, to castles of splendour,
Each eye that beholds thee thy presence shall bless,
And the delicate mind feel a passion more tender
On thy beauties to gaze than another's possess.
But daughter of Megan, tomorrow I'm going,
On oceans to sail where the rude billows roar;
I feel my full heart with affliction o'erflowing,
Perhaps I may gaze on thy beauties no more.
Oh the daughter of Megan, so lovely and blooming,
I met in Glenavon's gay glittering hall,
And high rose my heart, ambition assuming
To dance with the damsel, the bloom of the ball.
Die Tochter von Megan
(deutsche Nachdichtung: Folkskammer)
The daughter of Megan, so lovely and blooming,
I met in Glenavon's gay glittering hall,
And high will my heart, ambition assuming
To dance with the damsel, the bloom of the ball.
Die Tochter von Megan, so schön und so prächtig,
Ich traf sie in Glenavon´s buntem glitzernden Saal, als
hoch schlug mein Herz, der Wunsch viel zu mächtig,
mit dem Mädchen zu tanzen - der Blüte des Ball´s .
Geh Tochter von Megan, zu stolzen Mauern
und jedes Auge, in dem du aufblitzt,
wird segnen dein Sein, in Leidenschaft erschauern
und die Schönheit bestaunen, die keine and´re besitzt.
Doch Tochter von Megan, morgen werd ich gehen,
durch raue Wogen - segle ich über das Meer.
Ich fühle mein Herz mit Kummer versehen,
Vielleicht sieht mein Aug´ deine Schönheit níe mehr.
The daughter of Megan, so lovely and blooming,
I met in Glenavon's gay glittering hall,
And high will my heart, ambition assuming
To dance with the damsel, the bloom of the ball.
Dieses Lied hört sich in englischer Sprache so romantisch an, bis man den Text versteht. Ich habe den Song nachgedichtet und war dann selbst erschrocken über die gnadenlose Art der Beschreibungen des Krieges. And the Band Played Waltzing Matilda ist ein balladenhafter australischer Folksong von Eric Bogle aus dem Jahr 1971. Das Antikriegslied handelt von einem jungen australischen Soldaten, der im Ersten Weltkrieg 1915 an der Schlacht von Gallipoli an den Dardanellen gegen die Mittelmächte und das Osmanische Reich teilnimmt und dort die Gräuel des Krieges am eigenen Leib erfährt und zum Kriegsinvaliden wird.
Der Liedtitel nimmt Bezug auf Waltzing Matilda, Australiens bekanntestes Volkslied, das als inoffizielle australische Hymne gilt, und daher wohl von den Heeresmusikkapellen auf dem Weg nach Gallipoli gespielt wurde. Das hat nichts mit Tanz mit Mathilda zu tun, sondern handelt von der Wanderschaft im australischen Outback mit der Schlafmatte, welche bei den Wanderern auch Mathilda genannt wurde. Das Ende dieses Liedes habe ich dieses Zitat von "Waltzing Mathilda" am Schluss demzufolge in englisch belassen.
And the band played "Waltzing Matilda"
(Eric Bogle)
When I was a young man I carried me pack
And I lived the free life of the rover.
From the Murry's green basin to the dusty outback,
Well, I waltzed my Matilda all over.
Then in 1915 my country said, "Son,
It's time you stop rambling, there's work to be done."
So they gave me a tin hat and they gave me a gun
And they marched me away to the war.
And the band played Waltzing Matilda,
As the ship pulled away from the quay
And midst all the cheers, flag waving and tears,
We sailed off for Gallipoli
It's well I remember that terrible day,
How our blood stained the sand and the water
And of how in that hell that they called Suvla Bay
We were butchered like lambs at the slaughter.
Johnny Turk, he was ready, he primed himself well.
He rained us with bullets, and showered us with shell,
And in five minutes flat, he'd blown us all to hell,
Nearly blew us back home to Australia.
And the band played Waltzing Matilda,
As we stopped to bury our slain,
and we buried ours, and the Turks buried theirs,
Then we started all over again.
those who were livinge just tried to survive
In that mad world of blood, death and fire.
And for ten weary weeks I kept myself alive
While around me the corpses piled higher.
Then a big Turkish shell knocked me arse over head
And when I awoke in me hospital bed
And saw what it had done, sure I wished I was dead.
I never knew there were worse things than dying.
For I'll go no more Waltzing Matilda,
All around the green bush far and free
To hunt and to pace, a man needs both legs,
No more waltzing Matilda for me.
They collected the crippled, the wounded, the maimed,
And they sent us back home to Australia.
The armless, the legless, the blind and the insane,
Those proud wounded heroes of Suvla.
And when our ship pulled into Circular Quay
I looked at the place where me legs used to be
And thanked Christ there was no one there waiting for me
To grieve, to mourn and to pity.
But the Band played Waltzing Matilda
As they carried us down the gangway,
But nobody cheered, they just stood and stared,
Then they turned all their faces away.
So now every April I sit on my porch
And I watch the parade pass before me.
And I see my old comrades, how proudly they march
Reliving their dreams and past glory,
I see the old men all tired, stiff and sore
Those forgotten heroes from a forgotten war
And the young people ask "What are they marching for?"
And I ask myself the same question.
But the band plays Waltzing Matilda,
And the old men still answer the call,
But year after year, the numbers get fewer
Someday, no one will march there at all.
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda.
Who'll come a-Waltzing Matilda with me?
And their ghosts can be heard as they march by the billibong
Who'll come a-Waltzing Matilda with me?
Und die Band spielte "Waltzing Mathilda"
(deutsche Nachdichtung Folkskammer)
Als ich noch jung war, trug ich mein Gepäck
und ich lebte als freier Geselle
von Murray´s grünem Tal bis zum staubigen Outback
zog ich von Stelle zu Stelle.
Doch im Jahr 1915 gab mir das Land
einen Stahlhelm und ein Gewehr in die Hand
Es ist Zeit, du aufgehörst zu wandern, sagten sie
und zogen mich fort in den Krieg.
Und die Band spielte „Waltzing Matilda",
als das Schiff ablegte und stach in See
und die Menschen am Kai - jubelnd winkten sie
und wir fuhren nach Gallipoli.
Ich erinn´re mich gut an den schrecklichen Tag
als Blut färbte den Sand und das Meer.
in der Suvla-Bucht, ein Anblick, den ich kaum ertrag
wie Lämmer abgeschlachtet unser Heer.
Der Türke war schon da und er war schnell
auf uns hagelten Kugeln und Granaten blitzen hell
etwas später lag alles flach, man blies uns in die Höll` -
fast blies man uns zurück nach Australien.
Und die Band spielte „Waltzing Matilda",
die Waffen ruhten und am Grab tönt das Horn.
Wir begruben unsere Jungs und die Türken ihre auch -
dann begann alles wieder von vorn.
Und die, die blieben, sind weiter gestürmt
In dieser Welt von Blut, Feuer und Beben
Während um mich herum die Leichen aufgetürmt
hielt ich mich für zehn Wochen am Leben.
Dann traf ein Schrapnell mich- ich sah nur noch rot
Warf mich Arsch über Kopf - und ich dacht ich wär tot.
Doch als ich im Krankenhausbett zu mir kam
wusst´ ich, etwas ist schlimmer als Sterben.
Nie mehr tanz ich zu „Waltzing Matilda"
und wand´re nicht mehr durch grünen Busch
Um zu tragen ein Zelt, braucht ein Mann beide Bein´
Nie mehr „Waltzing Matilda" - welch´ Pein!
Und sie sammelten die Verstümmelten ein
Und sie schickten uns zurück nach Haus.
Die Armlosen, die Blinden und die ohne Bein
für uns Helden war der Suvla-Krieg aus.
Und als das Schiff war um die Mole gefahr´n
schaute ich auf den Ort, wo die Beine sonst war´n,
dankte Gott, dass niemand von meiner Heimkehr erfahr´n
um mir Mitleid zu zeigen und Trauer.
Und die Band spielte Waltzing Matilda
als sie uns trugen die Gangway hinab
Sie standen da, starrten nur -- niemand jubelte mehr
Dann wandten alle den Blick von uns ab.
Jedes Jahr im April sitz ich auf dem Balkon
und ich seh´ die Parade vorbeizieh´n.
Ich seh´ die Kameraden im stolzen Kordon
in alte Träume von Ruhm zu entflieh´n
Doch die Männer gehen langsam, die Knochen sind wund
Die Helden sind müde vom Kriege - und
junge Leute fragen: "Was machen sie hier?"
Die gleiche Frage, die stelle ich mir.
Und die Band spielt „Waltzing Matilda"
doch jedes Jahr werden dünner die Reih´n.
Immer weniger alter Herrn können folgen dem Ruf.
Eines Tag´s wird dort niemand mehr sein.
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
who'll come a-waltzing Matilda with me?
And their ghosts may be heard as they march by that billabong,
who'll come a-waltzing Matilda with me?
Hier meine Übersetzung von Kate Rusby´s wunderschöner Ballade "The magic penny". Ich musste den Text natürlich auch in deutsche Währung wandeln:-). Dabei bin ich darauf gestoßen, dass umgangssprachlich zu 20 Mark auch ein Pfund gesagt wurde. Das Gemälde im Eingang des Videos ist von Claus Meyer (1856- 1919) Viel Spass beim Reinhören.
The magic Penny
(Kate Rusby)
I saddled my horse and I galloped away,
'Til I came to an ale house in town,
I called for some ale at the end of the day,
And here by the fire sat down.
I had in my pocket a penny,
And a penny was all that I had,
I called for some ale at the end of the day,
But a penny was all that I had.
I saw there two gentlemen playing at dice,
They took me for a soldier bold,
With my swagger and rapier and countenance nice,
Thought my pockets were lined with gold.
And I had in my pocket a penny,
And a penny was all that I had,
With my swagger and rapier and countenance nice,
A penny was all that I had.
"Oh soldier, dear sir," they said "do you play?"
"What stakes do you lay down?"
One said a guinea we're meaning to play,
I said "let's lay down five pound".
I had in my pocket a penny,
And a penny was all that I had,
One said a guinea we're meaning to play,
But a penny was all that I had.
I took up the dice and I threw them the main,
The night was free from curse,
The heavens I thanked for I managed to gain,
For I threw down a moneyless purse.
And I had in my pocket a penny,
And a penny was all that I had,
The heavens I thanked for I managed to gain,
A penny was all that I had.
Was ever a mortal as quarter as glad,
Courage galore in my spine,
With the littlest money that first I had,
I pray you to pour out the wine.
And I had in my pocket a penny,
And a penny was all that I had,
With the littlest money that first I had,
A penny was all that I had.
Der Glückspfennig
(deutsche Nachdichtung Folkskammer)
Ich sattle mein Pferd und ich reit' im Galopp,
Bis ich ankomm' beim Wirtshaus der Stadt.
Ich rufe nicht lange nach meinem Krug Bier,
Als Erster, der sich hingesetzt hat.
Und ich hab in der Tasche 'nen Pfennig,
Und ein Pfennig ist all', was ich hab.
Ich rufe nicht lange nach meinem Krug Bier,
Doch ein Pfennig ist all', was ich hab.
Ich sah zwei Herren mit Würfeln spiel'n,
Sie dachten, ich ständ' gut im Sold.
Mit dem Prahlen, dem Degen und der schnittigen Art
Wähnten sie meine Taschen voll Gold.
Und ich hab in der Tasche 'nen Pfennig,
Und ein Pfennig ist all', was ich hab.
Mit dem Prahlen, dem Degen und der schnittigen Art,
Doch ein Pfennig ist all', was ich hab.
„Oh Soldat “, fragten sie: „Spielt ihr mit uns?“
„Welchen Einsatz legt Ihr in die Rund'?“
Der Eine sagt: „Spielen wir um fünf Mark!“
Ich sagte: „Wir spielen um fünf Pfund!“
Und ich hab in der Tasche 'nen Pfennig,
Und ein Pfennig ist all', was ich hab.
Der Eine sagt: „Spielen wir um fünf Mark!“
Doch ein Pfennig ist all', was ich hab.
Ich nahm das Spiel auf und würfelte kühn,
Die Nacht war von Unheil frei.
Dem Himmel sei Dank, ich machte Gewinn
Für den leeren Geldbeutel anbei.
Und ich hab in der Tasche 'nen Pfennig,
Und ein Pfennig ist all', was ich hab.
Dem Himmel sei Dank, ich machte Gewinn,
Denn ein Pfennig ist all', was ich hab.
Wie jemals ein Sterblicher sein kann so froh,
Der Mut war reichlich mein.
Mit dem kleinsten Geld, das ich hatte zuerst;
Jetzt ich bestell' ich statt Bier teuren Wein.
Und ich hab in der Tasche 'nen Pfennig,
Und ein Pfennig ist all', was ich hab.
Mit dem kleinsten Geld, das ich hatte zuerst;
Denn ein Pfennig ist all', was ich hab.